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Am 1. Oktober 1927 fand in der Gastwirtschaft Joh. Keller die erste Zusammenkunft statt.

Den Vorstand des Vereines wählte man wie folgt:
Vorsitzender: Peter Noll I weitere Mitbegründer:
Schriftführer: Lothar Keller Peter Noll II, Peter Schmidt
Kassierer: Josef Neller, Willi Knie, Rudolf Neller

Der Verein erhielt den Namen Athletiksportverein "Deutsche Eiche" Boden.

Die ersten Sorgen fingen schon beim Übungslokal an. Der Saal befand sich in der ersten Etage. Da die Decke nicht sehr stabil war, fürchtete man, bei der robusten Sportart im Parterre zu landen.

So siedelte der Verein nach schwierigen Verhandlungen von der Gastwirtschaft Keller in die Gastwirtschaft Flügel (Tante Anna) um. Dort wurde das Training 1928 aufgenommen.

Die erste Ringermatte, eine alte Turnermatte, erwarb man für 35,00 Reichsmark vom TV Wirges. Der Nachbarverein Niederelbert schenkte dem jungen Ringerverein eine Hantel.

Da die Sportart rau und körperlich anstrengend war, stieß der Verein bei der Dorfbevölkerung und vor allem bei den Eltern der Jugendringer auf großen Widerstand. Auch die Schule war vom Ringsport wenig begeistert, so dass der Verein ständig Nachwuchssorgen hatte.

Es war klar, dass unter diesen Umständen Sportfanatiker, die sich beim Ringen Verletzungen zuzogen, diese heldenhaft verschwiegen.

War dies nicht möglich, so wurden andere Ursachen für die Verletzungen erfunden. Unter diesen ungünstigen Umständen prophezeite man im Dorf dem neuen Verein keine lange Lebensdauer.

Trotzdem wurde er noch im gleichen Jahr, nämlich 1928, bei dem "Deutschen Schwerathletikverband 1891 Rheinland" angemeldet.

Im Herbst 1928 begann man mit den Verbandskämpfen in der  Kreisklasse.

Zu dieser Klasse gehörten folgende Vereine:
ASV Niederelbert, SG Koblenz, KSV Ettringen,
Anker Pfaffendorf, ASV Rheinbrohl, SV Mayen,
KSV Koblenz-Mühlheim    

In den ersten beiden Jahren reichte es trotz allem Einsatz und Kampfeswillen nur für den letzten Tabellenplatz

Der erste Trainer konnte 1930 verpflichtet werde, so dass in den Jahren 1932/33 schon mittlere Tabellenplätze belegt wurden und das Interesse der Dorfbevölkerung für den Ringsport allmählich stieg.

Der Ausbruch des II Weltkrieges stoppte jäh die Entwicklung des Vereines und brachte schließlich den Sportbetrieb zum Erliegen.

Das größten Wirren der Nachkriegszeit waren kaum vorbei, als Ende 1947 die Gründer und Vorkriegsaktiven, die den Krieg überstanden hatten, einen Neuanfang beschlossen. Hierzu war ein Zusammenschluss mit dem damals noch bestehenden Sportverein unter Vorsitz von Hugo Stockmann notwendig, da die Besatzungsmächte nur einen Verein im Ort erlaubten und die "Kampfsportarten" Boxen, Ringen, Judo usw. zeitweise ganz verboten waren.

Im Jahre 1948 konnte wieder mit dem Training begonnen werden.

Nachdem die freie Vereingründung wieder erlaubt war, trennten sich die beiden Vereine und die Ringer waren wieder ein eigenständiger Verein unter dem alten Vorsitzenden Peter Noll. Die Trennung stieß innerhalb der Dorfbevölkerung nicht immer auf Zustimmung und es gab einige Auseinandersetzungen.

Wegen der guten personellen Voraussetzungen konnte man 2 Wettkampfmannschaften stellen, die zu den stärksten Mannschaften im Kreisgebiet wurden.

1952 konnte der Verein sein 25-jähriges Bestehen mit einem Turnier feiern und dadurch die Finanzlage des Vereines erheblich stärken.

In dieser Zeit wurde die Nachwuchsarbeit stark gefördert, so dass im Gegensatz zu heute immer ausreichend junge und gute Ringer für die Mannschaft verfügbar waren.

Im Jahre 1957 gab der damalige 1. Vorsitzende Peter Noll nach 30 jähriger Tätigkeit sein Amt ab. Nachfolger wurde Josef Pfaffhausen, der vorher schon die Tätigkeit des Geschäftsführers ausgeübt hatte.

Ein großes Problem entstand durch die dringend notwendige Anschaffung einer neuen Ringermatte, die 2500,00 DM kosten sollte.

Dank der finanziellen Unterstützung durch die Gemeinde Boden, den Sportbund Rheinland, den Schwerathletikverband Rheinland, die Firmen Görg & Schneider und Theo Herz sowie einigen ungenannten Spendern ging der Wunsch der Ringer in Erfüllung und die Mannschaft konnte in der Saison 1961/62 in der Oberliga Rheinland-Rheinhessen mit den Mannschaften AC Idar, ASV Metternich, ASV Birkenfeld, ASV "Hellas" Mainz, AC Bodenheim, AC Laubenheim, Spvgg. Weisenau und AC Bingen-Rüdesheim den sportlichen Wettbewerb suchen. In diesem starken Feld stand Bodener Mannschaft an Ende der Saison auf dem beachtlichen 2. Platz, nachdem man den Endkampf gegen Hellas Mainz vor einem begeisterten Publikum im total überfüllten Saal knapp verlor.

Im Jahre 1963 kam es zu einem erneuten Wechsel des Vereinslokales von der Gaststätte Schultheis in die Gaststätte Keller.

In den Folgejahren konnte der Verein bei Kreis- und Landesmeisterschaften, für die er teilweise auch als Ausrichter tätig war, zahlreiche sportliche Erfolge feiern. Viele Wanderpreise wurden von Schüler- und Jugendringern nach Boden gebracht.

So nahmen im Jahre 1966 insgesamt 15 Schüler- und Jugendmannschaften an diesen Wettbewerben teil.

Im gleichen Jahr wurden im Rahmen des deutsch-französischem Jugendaustauschs erste Kontakte ins Ausland aufgenommen und es kam zum sportlichen Vergleich mit der Mannschaft aus Dijon.

Vom 24. bis 26. Juni 1967 wurde im Zusammenhang mit dem 40-jährigem Jubiläum ein internationales Ringerturnier ausgerichtet.

Dem starken Teilnehmerfeld gehörten an:

"Heros" Bonn, Siegfried 03 Bonn-Süd, KSV Worms, USO Dijon (Frankreich), AC Chalon (Frankreich), ASV Birkenfeld, Blau-Weiß Niederelbert, VFL Alsbach, VFR Eintracht Karthause, ASV Eiche Metternich, , KSV Dillingen/Saar, TSG Mainz-Bretzenheim und KSV Ludwigshafen-Oggersheim.

Im Zeitraum 1967 - 1972 kämpfte man mit wechselndem Erfolg in der Ringerlandesliga.


Auf vielseitigen Wunsch wurde 1970 der Verein um eine Damen-Gymnastik-Gruppe erweitert.

Eine erneute Erweiterung des sportlichen Angebotes erfuhr der Verein 1974, als man eine Judoabteilung in Leben reif, der bis heute ca. 80 Mitglieder beitraten. Mit den Eheleuten Siegfried und Claudia Schmidt hatte der ASV zwei engagierte Förderer dieses Sportes gefunden. Claudia Schmidt holte im Jahre 1981 erstmals den Titel des Rheinlandmeisters im Judo nach Boden. Den beiden Trainern, die 1991 den ASV Boden aus familiären Gründen verlassen mussten, folgte Erik Schenk, ein sportliches „Eigengewächs“ des Vereins, und Ernst Elenz als Abteilungsleiter im ASV Boden.

Durch Installation mehrerer regelmäßig stattfindender Anfänger- und Schnupperkurse stieg die Mitgliederzahl beachtlich an.

Dem sehr rührigen Abteilungsleiter, Ernst Elenz, mittlerweile Träger des schwarzen Gurtes im Judo, ist es gelungen, die fernöstliche Sportart fest in das Sportangebot des Westerwaldkreises zu integrieren.

Ein weiterer Schwerpunkt in der Arbeit des Judolehrers findet sich in den in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei Montabaur durchgeführten Gewaltpräventions- und Selbstverteidigungskursen.

Trotz des Anstieges der Mitgliederzahl, verbunden mit der Neugründung der beiden Abteilungen, drohte man im Ringen in Mittelmaß zu fallen. Durch das Engagement des Vereinsvorstandes und einiger Sportler konnte dies jedoch verhindert werden. Neben den damaligen Trainern Paul Müller und Bernd Pfaffhausen muss besonders ein Name für die großartige Erfolge genannt werden.

Henni Schmidt, bis zum Jahre 1972 als Kampfrichter für den ASV tätig, wurde Mannschaftsbetreuer und schaffte mit der Mannschaft im Jahre 1974 den Meistertitel und damit verbunden die Teilnahme an den Aufstiegskämpfen zur Oberliga Rheinland-Pfalz.

Nach einem harten Oberligajahr sicherte sich die Mannschaft zwar den Klassenerhalt, zog sich dann jedoch aufgrund einer dringend erforderlichen Verjüngungskur freiwillig in die Landesliga zurück.

Für alle unerwartet kämpfte man sich auch 1976 wieder an die Spitze der Landesliga und schaffte sogar den Meistertitel.

Der langjährige Punkteringer der aktiven Mannschaft, Paul Müller, hatte sich zur Aufgabe gemacht, den ASV im Jugendbereich wieder an die rheinland-pfälzische Spitze heranzubringen, was ihm mit Auszeichnung gelang. Binnen kürzester Zeit gehörte die Jugendmannschaft zu den erfolgreichsten im Lande. Diese hervorragende Arbeit des Multifunktionärs Müller gipfelte in dem Deutschen Meistertitel von Michael Krekel, von dem später noch die Rede sein wird.

Im Jahre 1979 gründete man eine Tischtennisabteilung, deren Spieler ebenfalls sehr schnell zu den spielstärksten im Westerwaldkreis gehörten. 

Eine Veränderung vermelden musste man auch in der Führungsspitze des Vereins. Josef Pfaffhausen, sicherlich einer der wichtigsten Personen in der Geschichte des ASV Boden, gab 1984 nach 27-jähriger Amtszeit das Amt des Vereinsvorsitzenden an Paul Müller weiter. Neben den bereits bestehenden Abteilungen erweiterte man das Betätigungsfeld um zwei weitere Abteilungen. Badminton wurde unter Federführung von Volker Kram aufgenommen.

Besondere Anerkennung fand die Gründung einer Kindergymnastikgruppe, die von Mechthilde Schmidt geleitet wurde und bis heute regen Zuspruch bei der Bevölkerung findet.

1985 gründeten die Ringer des ASV Boden zusammen mit den Sportlern des ASV Rübenach eine Wettkampfgemeinschaft.

Die Rübenacher um den umtriebigen Ringerchef Günter Peifer waren alleine nicht mehr in der Lage, eine komplette Mannschaft auf die Beine zu stellen. Aber auch auf der Bodener Seite war man froh, die Mannschaft mit Rübenacher Sportler zu vervollständigen.

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Vereinen dauerte 2 Jahre und begründete eine noch immer andauernde Freundschaft.

In der 1986 gegründeten Verbandsliga, die sich aus Vereinen des Rheinlandes und Rheinhessen zusammensetzt, belegte die KG Boden-Rübenach einen hart umkämpften 3. Platz.

Gleichzeitig startete erstmals eine Reservemannschaft, die sich aus jungen Sportlern und den routinierten Oberligaringern vergangener Jahre zusammensetzte, in der Landesliga Rheinland.

Einen Höhepunkt ganz besonderer Art erlebte der Verein im Jahre 1988:

Erstmals in der Vereinsgeschichte gelang es einem Bodener Ringer bei den deutschen Meisterschaften ganz oben zu stehen. Michael Krekel ließ bei den in Mömbris-Königshofen stattfindenden nationalen Titelkämpfen der Gewichtsklasse bis 66 kg alle Konkurrenten hinter sich. Eine Leistung, die die hervorragende Arbeit des Jugendtrainers Paul Müller der zwischenzeitlich von Feridoun Moini unterstützt wurde, belohnte.

Im Jahre 1989 übernahm Thomas Ferdinand, der zwei Jahre zuvor zum Langenlonsheimer Sportclub gewechselt war, das Training des Landesligisten. Nach zwei Jahren in der 2.Bundesliga führte auch der Weg des aktiven Sportlers Ferdinand wieder in den Westerwald. Mit ihm kam ein weiterer Top-Ringer aus Langenlonsheim. Feridoun Moini, ein einstiger Bundesligamann des ASV Mainz 88 folgte seinem Freund und gewann die Herzen der Bodener Zuschauer im Fluge. 

Die junge Mannschaft des ASV Boden schaffte 1991 die Meisterschaft und den Aufstieg in die Ringer-Oberliga Rheinland-Pfalz.

Der Vereinsvorsitzende Paul Müller gab 1994 sein Amt an Hans Heidke ab.

Ebenfalls im Jahre 1994 wechselte das größte Bodener Talent, Oliver Palik, zum VFK Schifferstadt, für den er drei Deutsche Meistertitel erkämpfen konnte. Auch in den Bundesligakämpfen des erfolgreichen Pfälzer Vereins wurde er eingesetzt.

Der ASV Boden hingegen, zwischenzeitlich in der Oberliga eine feste Größe, geht andere Wege; mit Andrzej Sowa wechselt erstmals ein polnischer Ringer in den Westerwald. Nachdem ein Jahr später auch noch sein Schwager Bartek Jablonski die Bodener Mannschaft verstärkte, machte man sich im Westerwalddorf erstmals berechtigte Hoffnungen auf einen Meistertitel in der Oberliga.

Jedoch auch andere Vereine hatten sich zwischenzeitlich mit polnischen Sportlern verstärkt, so dass der Meistertitel bis heute nur ein Traum blieb.

Franz Urban, ebenfalls ein Bodener Urgestein, übernahm das Training des ASV, dem sich mit dem Heimkehrer Oliver Palik und Pawel Jajeczko  die derzeit besten Oberligaringer angeschlossen haben.

Ein Wechsel im Vorstand des Vereins brachte 1996 mit Sylvia Schmidt als Nachfolgerin von Hans Heidke erstmals eine Frau an die Vereinsspitze.

Auch bei Einzelmeisterschaften waren Bodener Ringer überaus erfolgreich. So konnte sich Thomas Ferdinand für die im August  2000 stattfindenden Weltmeisterschaften der Ringerveteranen qualifizieren und dort einen hervorragenden 6. Platz erkämpfen. Im gleichen Jahr wurde er im Rahmen einer Zuschauerwahl des regionalen Fernsehsenders TVT1 zum „Sportler des Jahres“ gewählt.

Neben Thomas Ferdinand, der im Jahre 2001 den Deutschen Meistertitel der Alterklasse bis 40 Jahre errang, rundet die Vizemeisterschaft von Jürgen Hoffmann in der gleichen Alterklasse die Bodener Erfolge ab.

Bei den Vorstandswahlen im Januar 2001 trat Thomas Ferdinand die Nachfolge von Sylvia Schmidt an, die aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stand.

Zum Dank für Leistungen in der Vergangenheit übertrug der Deutsche Ringerbund dem ASV Boden die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften der Jugend B im Jubiläumsjahr 2002.

Diese Meisterschaft bildet zusammen mit der 75 Jahrfeier den Höhepunkt im Jubiläumsjahr 2002.

 
   
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